21.07.2024

Impuls zum 21.07.2024

Als ich mit Jesus auf dem Balkon sitze

»Ich bin glücklich.«

Die Sonne ist gerade hinter den Häusern verschwunden. Du hast die Füße auf die Brüstung gelegt und balancierst auf deinem Bein ein Bitter Lemon.

»Überrascht dich das?«, fragst du.

»Ich weiß nicht. Glück ist so ein großes Wort. Muss man sich das nicht für die wirklich großen Momente aufsparen?«

Du lachst. »Hast du Angst, dass es sich abnutzt?«

Was weißt du schon vom Glück, frage ich mich stumm, um dich nicht zu verletzten. Du hörst es trotzdem.

»Du denkst, ich habe mein Glück geopfert. Für etwas Größeres. Aber so ist es nicht. Jetzt zum Beispiel möchte ich nichts lieber tun, als hier mit dir zu sitzen.«

Ich bin ein bisschen verlegen, weil ich mich freue.

»Ich kaufe Brot«, fährst du fort. »Ich helfe einem Gelähmten auf die Beine.

Wenn es einen Dämon zu vertreiben gibt, vertreibe ich ihn. Ich bete.

Ich wasche meine Füße. Ich kämpfe für so etwas Großes wie Gerechtigkeit.

Aber ich denke nicht darüber nach, ob ich lieber etwas anderes täte.

Oder woanders sein wollte.«

»Wirklich nie?«

Du schüttelst langsam den Kopf.

Deshalb also fühle ich mich so wohl bei dir.

 

Susanne Niemeyer

 

Jesus nimmt sich viel Zeit für die Menschen, die wie Schafe waren und keinen Hirten hatten. Er nimmt sich viel Zeit für ihre und unsere Bedürfnisse und möchte nichts lieber als genau das zu tun. Sein Ziel ist Gottes Reich für uns auf Erden – ohne je zu zweifeln.

 

Thale Schmitz

 

Evangelium:

Mk 6, 30–34: Fünftausend werden satt

30 Die Apostel kehrten zu Jesus zurück und erzählten ihm, was sie alles getan und den Menschen verkündet hatten.

31 „Kommt jetzt mit!“, sagte Jesus zu ihnen. „Wir gehen an einen einsamen Ort, wo wir allein sind und ihr euch ein wenig ausruhen könnt.“ Es waren nämlich so viele Menschen bei ihnen und ein ständiges Kommen und Gehen, dass sie nicht einmal Zeit zum Essen fanden.

32 Deshalb fuhren sie mit dem Boot an eine einsame Stelle.

33 Aber das hatten viele Leute beobachtet. Aus allen Dörfern liefen sie dorthin. Sie beeilten sich so sehr, dass sie noch vor Jesus und seinen Jüngern da waren.

34 Als Jesus aus dem Boot stieg und die vielen Menschen sah, ergriff ihn tiefes Mitgefühl, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Deshalb nahm er sich viel Zeit, ihnen Gottes Botschaft zu erklären.