17.11.2024

Impuls zum 17.11.2024

Trübe Seele – starker Geist!

Gerade an diesen grauen Novembertagen fällt es häufig schwer, eine positive Stimmung und Haltung zu bewahren. Auch wenn es keinen expliziten Grund oder Auslöser gibt, geschieht es vermehrt in dieser Zeit, dass sich eine Schwere auf die Seele legt und die Stimmung trübt. Vielleicht sind es Emotionen der Trauer und Traurigkeit oder der Niedergeschlagenheit und Hoffnungslosigkeit. Zeitweise überwiegen sie und lassen die momentane Phase als trostlos erscheinen.  Ich selbst kenne diese Zeiten auch. Sicherlich finde ich sie nicht wünschens- und erstrebenswert, aber ich kann ihnen durchaus etwas Positives abgewinnen. In dieser Melancholie bin ich nämlich häufig sehr sensibel oder sogar dünnhäutig und das hat zur Folge, dass ich besonders zugänglich für das Spüren der Nähe Gottes sein kann. Gebete sind intensiver, vielleicht sogar tränenreich(er), aber genauso tiefgreifend ist der Trost, den ich durch Jesus erfahre. Dieses Empfinden erdet mich und macht mich dankbar für diesen bedingungslosen Rückhalt und Zufluchtsort. Interessanterweise legt sich die schwere Stimmung auch im Laufe des Tages – vor allem, wenn es Richtung Nachmittag geht und die Dunkelheit hereinbricht. Denn auch in der Dunkelheit ist zwar einiges bedrohlicher, aber auch die Nähe Gottes für mich noch spürbarer. Diese Erfahrung spiegelt sich sehr eindringlich in den Worten des Paulus im Brief an die Gemeinde in Korinth wider:

Aber er hat zu mir gesagt: »Meine Gnade ist alles, was du brauchst! Denn gerade wenn du schwach bist, wirkt meine Kraft ganz besonders an dir.« Darum will ich vor allem auf meine Schwachheit stolz sein. Dann nämlich erweist sich die Kraft von Christus an mir. Und so trage ich für Christus alles mit Freude – die Schwachheiten, Misshandlungen und Entbehrungen, die Verfolgungen und Ängste. Denn ich weiß: Gerade wenn ich schwach bin, bin ich stark. (2. Korintherbrief 12,9-10)

 

Wo können wir dich, Jesus, tiefer erleben als in unseren Tiefen?

Deine Kraft in unserem Schwachsein, Dein Zuspruch in unserer Mutlosigkeit

Deine Hilfe in unserer Bedürftigkeit, Deine Fürsorge in unserer Verletzlichkeit.

Oder wie die Malerin Paula Modersohn-Becker in ihrem Brief vom 12. Februar 1901 schrieb: Traurig sein ist etwas Natürliches. Vielleicht ein Atemholen zur Freude.

 

Thale Schmitz

 

Evangelium:

Mk 13, 24–32: Retter und Richter

24 „Aber dann, nach dieser großen Schreckenszeit, wird sich die Sonne verfinstern, der Mond wird sein Licht verlieren, 25 die Sterne werden aus ihrer Bahn geschleudert und die Kräfte des Weltalls geraten durcheinander. 26 Dann werden alle den Menschensohn in Herrlichkeit und göttlicher Macht in den Wolken des Himmels kommen sehen. 27 Er wird seine Engel aussenden und sie werden Gottes Auserwählte aus allen Teilen der Welt zu ihm bringen. 28 Ich will euch das am Beispiel des Feigenbaums erklären: Wenn seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, dann wisst ihr, dass es bald Sommer ist. 29 So ist es auch, wenn all diese Ereignisse eintreten. Dann könnt ihr sicher sein, dass das Kommen des Menschensohns unmittelbar bevorsteht. 30 Ich versichere euch aber auch: Noch ehe diese Generation vergeht, wird dies alles geschehen. 31 Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber sind für alle Zeiten gültig und vergehen nie. 32 Niemand weiß, wann das Ende kommen wird; weder die Engel im Himmel noch der Sohn Gottes. Den Tag und die Stunde kennt nur der Vater.“