15.12.2024

Impuls zum 3. Advent

Was sollen wir nur tun?

Diese Frage im aktuellen Sonntagsevangelium erinnert mich besonders jetzt in der Adventszeit daran, dass sich viele Menschen fragen, was sie Gutes tun können und sich häufig für das Spenden entscheiden – entweder in Form von Geldbeträgen oder von Sachspenden.

Weihnachten im Schuhkarton kommt mir da in den Sinn. Bei dieser Aktion werden Schuhkartons mit Geschenken und nützlichen Artikeln für Kinder z.B. mit Schreibwaren oder Zahnhygiene-Produkten befüllt und in armen Ländern verschenkt.

Es sind in dem Sinne keine persönlichen Geschenke und doch fühlen sich die Menschen mit anderen Menschen in anderen Ländern verbunden. Ich habe mir schon häufig vorgestellt, wie ein Kind unseren gepackten Karton auspackt, den Inhalt hoffentlich gut gebrauchen und sich darüber freuen kann. Für das einzelne beschenkte Kind ist es ebenso eine nachhallende Erfahrung: da hat sich jemand Gedanken gemacht. Es spürt, dass es wertvoll ist und der Nutzen der Geschenke kann immens sein. Diese Aktion verbindet Menschen über Ländergrenzen und Kontinente hinweg und hat das Weihnachtsfest zum Anlass, an dem wir die Geburt von Gottes Sohn Jesus Christus erwarten dürfen.

 

Auch Johannes der Täufer erwartet Jesus und verbindet Menschen. Er kündigt ihn bei den fragenden Menschen in seiner Umgebung an. Johannes wirkt als Vorläufer und weckt die Hoffnung der Menschen – wie ein Vorgeschmack auf den, der kommen wird, um uns den Frieden zu bringen. Und genau das ist es, wonach sich so viele Menschen sehnen: Frieden!

Doch wie in der letzten Woche schon genannt: „Advent ist keine Einbahnstraße“ (Gotthard Fuchs). Wir können uns nicht darauf ausruhen, dass wir nur auf Weihnachten zu warten brauchen und alles wird gut. Nein – wir bereiten uns darauf vor, innerlich als auch äußerlich durch Aktionen wie Weihnachten im Schuhkarton. Indem wir uns selbst in Richtung Frieden ausrichten und danach handeln, können wir Gottes Neue Welt bereits spürbar werden lassen. Es kommt also nicht nur Jesus auf uns zu, sondern auch wir dürfen uns auf ihn zu begeben.

 

Also: Was sollen wir nur tun? Lasst uns ihm entgehen gehen!

 

Thale Schmitz

 

Evangelium: Lk 3, 10-18:

10 Da wollten die Leute wissen: „Was sollen wir denn tun?“

11 Johannes antwortete: „Wer zwei Hemden hat, soll dem eines geben, der keines besitzt. Und wer etwas zu essen hat, soll ebenso handeln.“

12 Es kamen sogar Zolleinnehmer, um sich taufen zu lassen. Sie fragten: „Wie sollen wir uns verhalten?“

13 Johannes wies sie an: „Verlangt nur so viel Zollgebühren, wir ihr fordern dürft!“

14 „Und was sollen wir tun?“, erkundigten sich einige Soldaten. Johannes antwortete: „Erpresst niemand und beutet niemand aus! Seid zufrieden mit eurem Sold.“

15 Die Leute ahnten, dass bald etwas geschehen würde und sie fragten sich, ob nicht Johannes selbst der Christus, der Retter, sei.

16 Doch Johannes erklärte in aller Öffentlichkeit: „Ich taufe euch mit Wasser, aber nach mir wird einer kommen, der viel mächtiger ist als ich. Ich bin nicht wert, die Riemen seiner Sandalen zu lösen. Er wird euch mit Heiligem Geist und Feuer taufen.

17 Schon hat er die Schaufel in der Hand, um seine Tenne zu reinigen und den Weizen in seine Scheune zu bringen, die Spreu aber in nicht erlöschendem Feuer zu verbrennen.“

18 Mit diesen und vielen anderen ernsten Worten rüttelte Johannes das Volk auf und verkündete ihnen die gute Nachricht Gottes.