ForumPaulus

Mit der Veranstaltungsreihe „Forum Paulus“ treten das Kath. Forum, das Mallinckrodt-Gymnasium Dortmund und die Kath. St. Paulus Gesellschaft Dortmund in den Dialog mit Akteuren aus dem öffentlichen Leben, Politik, Kirche und Wirtschaft.

Wir wollen Fragen stellen, uns anfragen lassen, gesellschaftliche Impulse geben und zur persönlichen Reflexion anregen. Dazu haben wir ausgesuchte Personen des kirchlichen und öffentlichen Lebens zu Gast.

Unsere nächste Veranstaltung

‚Gott umarmt uns durch die Wirklichkeit‘ (Willi Lambert)

Vortrag und Diskussion mit Erzbischof  Dr. Udo Markus Bentz

Mit Blick auf diakonische, geistliche und pastorale Zentren in der Kirche von morgen stellt unser neuer Erzbischof Ideen und Visionen für Dortmund vor.

Datum: 29. Oktober 2024, 18:00 Uhr

Ort: Mallinckrodt-Gymnasium Dortmund (Südrandweg 2-4)

Archiv

Sich von Gott erfinden lassen

Madeleine Delbrêl – eine Streiterin für die Herzensgüte

 

Im Juni lud das Forum Paulus erneut zu einem hochkarätigen Vortrag ins Malinckrodt Gymnasium Dortmund ein. Die Theologin Dr. Annette Schleinzer, Magdeburg, sprach über das Leben und Wirken Madeleine Delbrêls.

 

„Sie ist eine göttliche Offenbarung“, so beginnt Schleinzer ihre Einleitung zu einer Person, die in ihrer Vielfalt nicht zu kategorisieren ist. Genau diese Vielfalt steht für ihre Sichtweise auf die Menschen: Nimm den Menschen in seiner Gesamtheit wahr, begrenze ihn nicht auf seine berufliche, private oder politische Rolle, sondern sieh ihn an und sprich ihn mit seinem Namen an: Ganzheit statt Begrenzung. Aber wie kommt es zu solch einer umfassenden Annäherung an das Wesen der Menschen bei einer Frau, die im frühen 20. Jahrhundert in eine Zeit geboren wird, die von politischen Extremen gekennzeichnet war? 

Delbrêl wuchs in intellektuellen Kreisen auf, war hochbegabt und beschäftigte sich bereits in jungen Jahren mit theologischen und philosophischen Fragestellungen. Schleinzer zeichnet ein buntes Bild dieser außergewöhnlich Frau, denn auch ihr Äußeres dokumentierte die innere Haltung: bunte Kleider, ein ausschweifendes Leben und ein zunächst durch den 1. Weltkrieg erschütterter Glaube an Gott, dem sie nicht mehr vertrauen will, zu dem sie in ihrem späterem Lebensalter jedoch zurückkommt, maßgeblich ihre Sicht auf die Menschen beeinflusst und ihren Lebensweg prägt. Dem Kommunismus zugewandt geht sie als Sozialarbeiterin in die Armenviertel von Ivry und findet dort ihre berufliche und Erfüllung und ihren pastoralen Raum: Menschen sehen, Menschen helfen und als „gelebter Jesus den Menschen die universale Liebe schenken“. Genau diese alltagstaugliche Spiritualität begründet ihre derzeitige Aktualität: der Glaube muss in die jeweilige Zeit übersetzt werden und sich dorthin wenden, wo die Not ist. Der Weg zur Hilfe führt über Begegnungen, Netzwerke, aufklärerische Schriften, über politische Diskussionen und Haltung und durch tatkräftige Unterstützungen. Zuwendung, Herzensgüte und Begegnung waren Delbrêls Leitmotive, die gerade in der heutigen Zeit mehr denn je entscheidend für die Ausbildung einer menschlichen Gesellschaft sind. Dies hat Dr. Annette Schleinzer mit ihrem Vortrag sehr deutlich gezeigt und damit bei allen Zuhörern ein Interesse für diese Haltung hervorgerufen.

 

Der nächste Vortrag im Rahmen des Forum Paulus wird sein am 29.10.2024 ab 18:00 Uhr im Mallinckrodt Gymnasium. Als Gast wird Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz Visionen und Ideen für kirchliche Zentren in Dortmund erläutern.

Mallinckrodt Gymnasium

Gregor Gysi (Berlin)

Was hält uns zusammen? Denkanstöße für eine gerechtere Gesellschaft“

Der Einsatz für eine gerechte Gesellschaft ist nicht nur ein Grundanliegen, das sich durch die Vita und politische Arbeit von Gregor Gysi zieht, sondern auch ein Grundauftrag der Kath. St. Paulus Gesellschaft als Teil von Kirche. Es geht in der Veranstaltung darum, welche persönliche Motivation es gibt für den Einsatz für soziale Fragen in der Gesellschaft – auch vor dem Hintergrund aktueller wirtschaftlicher und globaler Herausforderungen. Wie kann es gelingen, dass in unserer Gesellschaft auch noch in Zukunft der einzelne Mensch mit seinen Bedürfnissen nicht übersehen wird? Welche Rolle kommt gesellschaftlichen Playern wie den Kirchen zu? Was brauchen wir, damit unsere Gesellschaft langfristig nicht auseinanderbricht und Benachteiligte „hinten runterfallen“? Es geht um Impulse für die Gesellschaft und unsere eigene Arbeit – als Unternehmen und als Kirche.

 

Ort: Forum des Mallinckrodt-Gymnasiums Dortmund, Südrandweg 2-4, 44139 Dortmund
Uhrzeit: 19 Uhr bis ca. 21 Uhr

St. Johannes Hospital

Sr. M. Scholastika Jurt OP (Koblenz)

„Es gibt so viele Wege zu Gott wie es Menschen gibt“. Spiritualität als Sprache für das Gespräch zwischen den Religionen

In Ergänzung zur Religiosität meint der Begriff der Spiritualität die ganz persönliche Erfahrung sowie die Überzeugungen in Bezug auf Hoffnung oder existentiellen Lebenssinn. Die mystischen Traditionen haben dem spirituellen Erleben der Menschen Raum gegeben. Spiritualität kann als gemeinsame Sprache dienen für den Austausch zwischen den Gläubigen und sogar für das Gespräch zwischen den Religionen.

Kath. Centrum Dortmund

Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck

„In allen Dingen Gott suchen und finden“ – Mein Umgang mit Grenzen und Grenzerfahrungen und daraus resultierenden Horizonterweiterungen

Die Arbeit mit Menschen bedeutet die Erfahrung von Grenzen am Anderen und bei mir selbst. Nicht erst die Pandemie hat die Menschen an Grenzen geführt. Viele Menschen gehen bei ihrer Arbeit über ihre eigenen Grenzen hinaus in der Sorge um die ihnen Anvertrauten. Oft ohne Rücksicht auf sich selbst. Leider und wenig überraschend wird nicht über diese Dinge gesprochen.