03.11.2024

Impuls zum 03.11.2024

Vom Feind zum Freund

Das Evangelium spricht diesen Sonntag unter anderem von der Nächstenliebe. Zufällig bin ich auf die folgende Geschichte gestoßen, die ich dazu einfach sehr passend finde:

Es war einmal ein König, der seinem Feldherrn den Befehl erteilte, seine Feinde zu vernichten. Wie vom König befohlen, rüstete der Feldherr seine Armee und zog in das feindliche Gebiet. Nachdem viele Wochen vergangen waren und der König keinerlei Meldung vom Kriegsverlauf erhielt, wurde er immer ungeduldiger. Schließlich sandte der König einen Boten hinterher, der Erkundungen einholten sollte. Als der Bote das feindliche Gebiet passierte, traf er auf ein Lager, aus dem schon von Weitem das fröhliche Treiben eines Festes zu hören war. Gemeinsam an einem Tisch fand er dort den Feldherrn und seine Soldaten zusammen mit des Königs Feinden. Der Bote ging zum Feldherrn seines Königs und stellte ihn zu Rede: „Du hast deinen Befehl nicht ausgeführt! Du solltest die Feinde vernichten. Stattdessen sitzt ihr zusammen und feiert!“ Der Feldherr nahm den Vorwurf ganz gelassen entgegen und sprach: „Ich habe den Befehl des Königs sehr wohl ausgeführt. Ich habe die Feinde vernichtet – ich habe sie zu Freunden gemacht!“    (Aus: Losungen für junge Leute 2024: 31. August 2024)

 

Nächstenliebe schließt die Feindesliebe mit ein und der Feldherr hat diese Feindesliebe im höchsten Maße gelebt und ausgestaltet. Auch wenn es dem König missfiel, ist es doch eine große Freude für unseren himmlischen und wahren König.

 

Thale Schmitz

 

Evangelium:

Mk 12, 28-34: Was ist das erste Gebot?

28 Ein Schriftgelehrter hatte ihrem Gespräch zugehört und war von der Antwort, die Jesus den Sadduzäern gegeben hatte, sehr beeindruckt. Deshalb fragte er ihn: „Welches von allen Geboten Gottes ist das erste?“ 29 Jesus erwiderte: „Dies ist das erste Gebot: ‚Höre Israel! Der Herr ist unser Gott, der Herr allein. 30 Ihn sollt ihr von ganzem Herzen lieben, mit ganzer Hingabe, mit eurem ganzen Verstand und mit all eurer Kraft.‘ 31 Das zweite Gebot ist: ‚Liebe deinen Nächsten, wie du dich selbst liebst!‘ Es gibt kein anderes Gebot, das wichtiger ist als diese beiden.“ 31 Darauf meinte der Schriftgelehrte: „Meister, du hast ganz recht. Es gibt nur einen Gott und keinen anderen neben ihm. 33 Ihn sollen wir lieben von ganzem Herzen, mit unserem ganzen Verstand, mit ganzer Hingabe und mit aller Kraft. Und auch unsere Mitmenschen sollen wir so lieben wie uns selbst. Das ist mehr als alle Opfer, die wir Gott bringen könnten.“ 34 Jesus fand, dass dieser Schriftgelehrte ihn verstanden hatte. Deshalb sagte er zu ihm: „Du bist auf dem rechten Weg und nicht weit von Gottes neuer Welt entfernt.“ Von da an wagte niemand mehr, Jesus weitere Fragen zu stellen.