05.01.2025

Impuls zum 2. Sonntag nach Weihnachten

Gottes Wort ist unsere Hoffnung

Im Anfang war das Wort… Diese klassische Übersetzung des ersten Verses des Johannesevangeliums klingt mir sogar musikalisch in den Ohren, wenn ich es höre. In der Übersetzung des Neuen Testamentes in der Sprache unserer Zeit heißt es: „Am Anfang, bevor die Welt geschaffen wurde, war das ewige Wort Gottes.“ Der Anfang der Ewigkeit ist ein interessantes Wortspiel bzw. eine spannende Formulierung für das, was Gott für uns bereithält. Das Weihnachtsfest liegt noch nicht lange hinter uns und hat uns das Licht der Hoffnung wieder auf neue und intensive Weise vergegenwärtigt.

Hoffnung – das ist es, was Gott für uns möchte: wir mögen nicht traurig sein, sondern Hoffnung haben und das allen Leids und allen Herausforderungen hier auf Erden zum Trotz. In der Seelsorge und allgemein in christlichen Kontexten (und natürlich auch darüber hinaus) sprechen wir häufig von Hoffnung und wir möchten als Christinnen und Christen Zeugen dieser Hoffnung sein. Doch es gibt so viele Lebenssituationen, in denen bloße Verzweiflung vorherrscht und der Glaube an das Gute verloren gegangen ist. Da klingt es doch nur nach frommer Soße, pauschal von Hoffnung als Lösung zu sprechen. Ein jedoch bewegender Text, der wirklich hoffnungsvoll stimmt, ist der folgende:

 

HOFFEN auf Gott

bedeutet nicht den naiven Optimismus,

der auf der Illusion basiert,

es werde schon alles wieder gut.

Hoffnung bedeutet vielmehr,

sich der schwierigsten Aufgabe zu stellen:

in mir den Blick wachhalten, dass alles,

was geschieht, in der Tiefe einen Sinn hat,

weil Gott in jedem Atemzug mir entgegenkommt –

und sogar über den letzten Atemzug hinaus.

Martin Löwenstein SJ

 

Sinnhaftigkeit und Hoffnung zu verknüpfen und diese in Jesus münden zu lassen, kann uns Stabilität schenken, selbst in höchster Bedrängnis. Er kommt uns ewig entgegen!

 

Thale Schmitz

 

Evangelium:

Joh 1, 1–18: Gottes Wort an die Welt

1 Am Anfang, bevor die Welt geschaffen wurde, war das ewige Wort Gottes. Das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. 2 Vor aller Schöpfung war es bei Gott. 3 Durch das Wort ist alles entstanden; ohne Wort ist nichts geworden. 4 In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen. 5 Das Licht leuchtet in der Finsternis, doch die Finsternis hat es nicht erfasst. 6 Darum schickte Gott einen Boten; sein Name war Johannes. 7 Er sollte das Licht bezeugen, damit alle durch ihn glauben. 8 Johannes selbst war nicht das Licht. Er sollte bei den Menschen das Licht bezeugen. 9 Das Wort war das wahre Licht. Es kam in die Welt, um jeden Menschen zu erleuchten. 10 Doch obwohl das Wort unter ihnen war – und die Welt durch das Wort geschaffen wurde –, erkannte es die Welt nicht. 11 Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. 12 Allen aber, die ihn aufnahmen und an ihn glaubten, gab er die Vollmacht, Kinder Gottes zu werden. 13 Kinder Gottes wurden sie nicht, weil sie zu einem auserwählten Volk gehörten, auch nicht durch Geburt oder Herkunft. Dieses neue Leben bekamen sie von Gott. 14 Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt. Wir selbst haben seine göttliche Herrlichkeit gesehen; eine Herrlichkeit, wie sie Gott nur seinem einzigen Sohn gab. In ihm sind Gottes liebende Zuwendung und seine Wahrheit zu uns gekommen. 15 Johannes gibt Zeugnis von ihm: „Dieser war es“, rief er, „von dem ich sagte: ‚Es kommt einer nach mir, der vor mir war!‘“ 16 Aus seiner Überfülle haben wir immer und immer wieder seine liebevolle Zuwendung empfangen. 17 Durch Mose gab uns Gott das Gesetz. Durch Jesus Christus schenkte er uns seine liebevolle Zuwendung und Wahrheit. 18 Kein Mensch hat jemals Gott gesehen. Der einzige Gottessohn, der an der Brust des Vaters ist, hat uns gesagt und gezeigt, wer Gott ist.