30.12.2023

Impuls zum Fest der Heiligen Familie

Selig wie Simeon

Eine Woche nach Heiligabend begehen wir das Fest der Heiligen Familie. Weihnachten ist längst nicht vorbei und das Weihnachtswunder und somit die Geburt Jesu hält die Menschen weiter in Atem – positiv und voller Hoffnung.

 

Im Evangelium stehen heute zwei hochbetagte Menschen im Fokus: Simeon und Hanna. Sie beide sind zutiefst bewegt von der Begegnung mit dem Christuskind und preisen Gott voller Dankbarkeit und Klarheit über das geschehene von ihm bewirkte Wunder. Sie waren voller Erwartungen in ihrem Herzen und wurden reich belohnt.

 

Im Vers 28 – 32 heißt es: Simeon nahm das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten: Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel. (Lk 2, 28-32)

 

Der alte Simeon ist nicht nur angerührt von einem niedlichen Baby, das er auf die Arme nimmt. Vielmehr werden seine Augen und sein Herz von Gott angerührt und erleuchtet! Und so sieht er in dem Kind sein Heil – er empfängt es und nimmt es an. Dieses durch Jesus ihm zuteil gewordene Heil schenkt ihm Frieden und er kann sich getrost in den Tod und auf den Weg zu Gott begeben. Wenn wir Jesus in unser Herz aufgenommen haben – ganz unabhängig vom Alter und der individuellen Lebenssituation –, können wir tiefen Frieden spüren, der jede Angst hinwegnimmt und uns Gott loben und preisen lässt. Und so heißt es im folgenden Sprichwort sehr passend:

 

Das Staunen an der Krippe kann drei Minuten dauern oder ein ganzes Leben.

 

Simeon und Hanna machen am Ende ihres Lebens eine Erfahrung, die das ganze Leben bestimmt. Sie haben es nicht nur erlebt, sondern in Erwartung auf das Wunder ihr ganzes Leben gestaltet. Diese Erfüllung in ihrer Reinform zu erfahren, ist Geschenk und Seelenheil zugleich. Selig sein wie Simeon durch das Staunen und die Begegnung mit Jesus Christus an der Krippe – das wünsche ich Ihnen und Euch allen von Herzen.

 

Thale Schmitz

 

Evangelium:  

 

Lk 2, 22-40: Das Zeugnis des Simeon und der Hanna

22 Als sich für sie die Tage der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung erfüllt hatten, brachten sie das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn darzustellen, 23 wie im Gesetz des Herrn geschrieben ist: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn heilig genannt werden. 24 Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. 25 Und siehe, in Jerusalem lebte ein Mann namens Simeon. Dieser Mann war gerecht und fromm und wartete auf den Trost Israels und der Heilige Geist ruhte auf ihm. 26 Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Christus des Herrn gesehen habe. 27 Er wurde vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern das Kind Jesus hereinbrachten, um mit ihm zu tun, was nach dem Gesetz üblich war, 28 nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten: 29 Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, / wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. 30 Denn meine Augen haben das Heil gesehen, / 31 das du vor allen Völkern bereitet hast, 32 ein Licht, das die Heiden erleuchtet, / und Herrlichkeit für dein Volk Israel. 33 Sein Vater und seine Mutter staunten über die Worte, die über Jesus gesagt wurden. 34 Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Siehe, dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele zu Fall kommen und aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird, 35 und deine Seele wird ein Schwert durchdringen. So sollen die Gedanken vieler Herzen offenbar werden. 36 Damals lebte auch Hanna, eine Prophetin, eine Tochter Penuëls, aus dem Stamm Ascher. Sie war schon hochbetagt. Als junges Mädchen hatte sie geheiratet und sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt; 37 nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten. 38 Zu derselben Stunde trat sie hinzu, pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten. 39 Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück. 40 Das Kind wuchs heran und wurde stark, erfüllt mit Weisheit, und Gottes Gnade ruhte auf ihm.