01.02.2025

Impuls zur Darstellung des Herrn

Ich habe – im guten Sinne – genug!

Der 2. Februar ist der 40. Tag nach Weihnachten und feiert die Darstellung Jesu im Tempel durch Maria und Josef und die Begegnung mit Simeon. Der Name Simeon bedeutet „Gott hat gehört“. Sein großer Wunsch und gleichzeitig die Zusage Gottes an ihn war es sein ganzes Leben lang, dass er den Heiland mit eigenen Augen sehen möge. Simeon ist nicht nur angerührt von einem niedlichen Baby, das er auf die Arme nimmt. Vielmehr werden seine Augen und sein Herz von Gott angerührt und erleuchtet! Und so sieht er in dem Kind sein Heil – er empfängt es und nimmt es an. Dieses durch Jesus ihm zuteil gewordene Heil schenkt ihm Frieden und er kann sich getrost in den Tod und auf den Weg zu Gott begeben.

Mit anderen Worten sagt er: Ich habe genug – mir reichts! Oder: Genug ist genug!

 

Das ist an dieser Stelle kein Ausdruck von Frust und Enttäuschung, sondern ein Ausruf der Dankbarkeit für das Erlebte. Im Tempel von Jerusalem darf er als alter Mann Großes sehen. Er hält den jungen Jesus, den Maria und Josef in den Tempel von Jerusalem bringen, auf den Armen und drückt ihn an sein Herz. Für Simeon ist mit der Geburt Jesu das Gesetz erfüllt und damit hat sich auch sein Leben erfüllt.

 

Ich habe genug – im guten/positiven Sinne – und jetzt kann ich in Frieden sterben!

 

Simeon macht am Ende seines Lebens eine Erfahrung, die das ganze Leben bestimmt. Er hat es nicht nur erlebt, sondern in Erwartung auf das Wunder sein ganzes Leben gestaltet. Und so äußert er den Dank für ein erfülltes Leben durch eine lebendige Glaubensbeziehung mit Gott, der in Jesus Mensch geworden ist, aus tiefstem Herzen.

 

Wäre es nicht schön, dass auch wir in dieser Erwartung und so voll Hoffnung und Zuversicht leben? Dabei muss ich auch an die Wette des Blaise Pascal denken. Sie besagt, dass Gott entweder existiert oder eben nicht. Wenn wir gewinnen, gewinnen wir alles; und wenn wir verlieren, verlieren wir nichts…

Vielleicht ist das schon genug!

 

Thale Schmitz

 

Evangelium:

Lk 2, 22-32: Jesus wird als Retter erkannt

22 Vierzig Tage nach der Geburt war die Zeit der kultischen Reinigung vorüber, wie sie Mose im Gesetz vorgeschrieben hatte. Da brachten Josef und Maria das Kind nach Jerusalem, um es Gott zu weihen.

23 Im Gesetz des Herrn heißt es: „Jeder erste Sohn der Familie soll dem Herrn gehören.“

24 Sie brachten auch das vorgeschriebene Opfer dar: zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben.

25 In Jerusalem wohnte damals ein Mann, der Simeon hieß. Er lebte gewissenhaft nach den Weisungen Gottes und wartete voll Sehnsucht auf den Trost für Israel. Simeon war erfüllt vom Heiligen Geist.

26 Durch den Geist hatte er eine Weissagung erhalten, dass er nicht sterben würde, bevor er Christus, den Retter, mit eigenen Augen gesehen hätte.

27 Vom Heiligen Geist dazu gedrängt, war er an diesem Tag in den Tempel gegangen. Als Maria und Josef das Kind hereinbrachten, um es Gott zu weihen, 28 nahm Simeon es selbst in seine Arme und lobte Gott: 29 „Herr, du hast dein Wort gehalten, jetzt kann ich in Frieden sterben. 30/31 Mit eigenen Augen habe ich die Rettung gesehen, die du für alle Völker bereitet hast: Ein Licht für alle Völker und der Ruhm für dein Volk Israel.“